Schutzkonzept

Wir sind ein Verein, der an der Schnittstelle zwischen Jugendarbeit und Kulturarbeit angesiedelt ist. Das bedeutet, dass wir mitunter mit besonders vulnerablen arbeiten. Darum haben wir uns entschieden, proaktiv ein umfangreiches Schutzkonzept zu entwickeln. Auf dieser Seite stellen wir unsere grundsätzlichen Werte und Vorstellungen vor. Das gesamte Dokument steht hier als PDF zur Einsicht bereit: FOKUS Schutzkonzept
Leitbild
Vision
  • Wir wollen ein Forum gesellschaftlicher Auseinandersetzung und demokratischer Aktivierung schaffen, ohne parteipolitisch gebunden zu sein.
  • Wir wollen Räume für unkommerzielle (Jugend-) Kultur abseits etablierter Konzepte öffnen.
  • Wir wollen die Bedürfnisse junger Menschen in die Öffentlichkeit tragen.
  • Wir wollen eine Partizipationskultur auf der Basis von Freiwilligkeit schaffen. Dafür müssen die Bedürfnisse und Lebenslagen aller Menschen ganzheitlich beachtet werden.
Werte
  • Offenheit: Grundsätzliche Offenheit unabhängig von sozialer Herkunft, Geschlecht, sexueller Orientierung, Weltanschauung oder religiöser Zugehörigkeit, ethnischer Gruppierung und (jugend-)kultureller Ausrichtung
  • Diversität: Die Verschiedenheit von Menschen ist ein positiver, zu fördernder Wert
  • Mitbestimmung: Implementierung partizipativer Elemente in die Projektplanung
  • Solidarität und Parteilichkeit mit sozial, ökonomisch und gesellschaftlich benachteiligten Menschen, Frauen*, jungen Menschen, Menschen mit Flucht- und Migrationsgeschichte, Menschen aus dem queeren Spektrum, mit von Rassismus betroffenen Menschen, Menschen, die von Ableismus betroffen sind sowie mit allen Menschen, die von Sexismus oder einer anderen Diskriminierungsform betroffen sind.
Mission
  • Förderung von außerschulischer Bildung, Kunst und Kultur: Wir ermöglichen auf lokaler Ebene möglichst vielen Menschen aus unterschiedlichsten gesellschaftlichen Milieus die Teilnahme an unkommerziellen Bildungs- und Kulturangeboten. Damit fördern wir künstlerisches und kreatives Schaffen, die kulturelle und demokratische Bildung und interkulturelle Kompetenz.
  • Förderung von partizipativen Projekten: Wir unterstützen Kinder, Jugendliche und Erwachsene Bürger:innen in der Projektplanung- und Umsetzung eigener kultureller, künstlerischer und pädagogischer Angebote. Partizipation und Selbstverwaltung wecken die Potentiale zivilgesellschaftlichen Engagements und ermutigen zu aktiver und eigenverantwortlicher Beteiligung.
  • Förderung von Jugendschutz: Wir engagieren uns im Jugendmedienschutz. Wir nehmen die Potentiale und Risiken einer medialisierten und digitalisierten Gesellschaft wahr und schaffen Angebote und Austauschplattformen, um einen selbstbestimmten Umgang zu erlernen.
  • Förderung von Vernetzung: Wir fördern die Vernetzung von Trägern der Sozial- und Kulturarbeit (Gremienarbeit, Kooperationen) in Osnabrück. Eine präsente und gut funktionierende lokale kultur-pädagogische Arbeit ist eine Basissäule für Integration, Inklusion und zivilgesellschaftliches Engagement und für den Abbau systematischer Ungleichheitsverhältnisse.
Verhaltenskodex
  1. FOKUS möchte sichere Räume schaffen für Kinder, Jugendliche und erwachsene Besucher:innen unserer Veranstaltungen sowie für unsere hauptberuflichen Mitarbeitenden, unsere Aushilfskräfte, unsere Freiberufler:innen und unsere Ehrenamtlichen.
  2. Wir möchten keinem Menschen misstrauen, sondern sensibel und aufmerksam sein, um sexualisierte Gewalt in allen Konstellationen nicht zu übersehen oder zu verdrängen und uns immer parteilich neben die betroffene Person zu stellen.
  3. Unsere Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Besucher:innen unserer Veranstaltungen sowie innerhalb der Teams ist von Respekt, Wertschätzung und Vertrauen geprägt.
  4. Wir verpflichten uns, klare Positionen auszuarbeiten und konkrete Schritte zu entwickeln und umzusetzen, um Grenzverletzungen, sexuelle Übergriffe und Missbrauch in der Kinder- und Jugendarbeit sowie im Veranstaltungsbereich zu verhindern.
  5. Wir wollen die uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen sowie unsere Besucher:innen vor körperlichem und seelischem Schaden, vor Missbrauch und Gewalt schützen.
  6. Wir beziehen gegen sexistisches, diskriminierendes und gewalttätiges verbales oder nonverbales Verhalten aktiv Stellung. Abwertendes Verhalten wird von uns benannt und nicht toleriert.
  7. Wir gestalten die Beziehungen zu den Kindern und Jugendlichen transparent in positiver Zuwendung und gehen verantwortungsbewusst mit Nähe und Distanz um. Individuelle Grenzen der Kinder und Jugendlichen werden von uns unbedingt respektiert. Dies bezieht sich insbesondere auf die Intimsphäre von Kindern und Jugendlichen.
  8. Wir bemühen uns, jede Form persönlicher Grenzverletzung bewusst wahrzunehmen und besprechen diese Situationen nach Wunsch der betroffenen Person offen. Mit Hilfe des Interventionsplans entwickeln wir die notwendigen nächsten Schritte und ziehen im Konfliktfall (professionelle) fachliche Unterstützung und Hilfe hinzu und informieren die Verantwortlichen auf Leitungsebene. Der Schutz der Kinder und Jugendlichen und unseres Publikums steht dabei an erster Stelle.
  9. In unserer Rolle als Mitarbeiter:innen der Kinder- und Jugendarbeit haben wir eine besondere Vertrauens- und Autoritäts-Stellung. Wir sind uns bewusst, dass jede sexuelle Handlung mit Schutzbefohlenen entsprechende disziplinarische und gegebenenfalls strafrechtliche Folgen hat.
  10. Die Regeln des Verhaltenskodex gelten selbstverständlich auch zwischen den Hauptamtlichen, Aushilfen, Honorarkräften und Ehrenamtlichen, die für FOKUS tätig sind.